Der Januar des Jahres zwischen Flämingrand und Dübener Heide 2020
Das Jahr 2109 war mit einer Jahresmitteltemperatur von deutschlandweit 10,2 Grad 2 Grad wärmer als im Zeitraum 1961 – 1990; für Wittenberg kam ein Temperaturüberschuss von 2,6 Grad zustande, die Jahresmitteltemperatur für Wittenberg betrug demnach 11,3 °C.
Der Januar im Jahre 2020 war alles andere denn ein Wintermonat; er hätte gut und gern als März durchgehen können (TTT März 1961 – 1990 3,6 Grad. Dennoch war es nicht die absolute Spitze der Wärmerekorde, seit es regelmäßige Wetterbeobachtungen gibt.
Für den Landkreis Wittenberg sind Monatsmitteltemperaturen von 3,5 bis 3,8 °C festgestellt worden. Die Abweichung von der 30-jährigen Mitteltemperatur beträgt 4,3 bis 4,6 Grad. Dieser Überschuss wird übertroffen von den Januars des Jahres 2007 (+6,2 Grad), 1983 (+5,9 Grad) und 1975 (+5,3 Grad), der Januar 1944 brachte ein Plus von 4,7 Grad zum langjährigen Mittel.
Nach einer niederschlagsreichen ersten Dekade, 64 Prozent der Monatssumme waren gefallen, sah es (wieder) nach einem trockenen Monat aus. 16 Tage ohne messbaren Niederschlag, anfängliche Befürchtungen wurden zum Monatsende ausgeräumt. In den letzten 5 Tagen fielen im Schnitt nochmals 12 Liter; in summa konnten im Landkreis knapp 37 Liter verbucht werden, das waren 97 Prozent der normalen Niederschlagsmengen für einen normalen Januar...
Das Fazit: Die Monatsmitteltemperatur bei 3,5 bis 3,8 °C; ein Plus von mehr als 4 Grad. 13 Frosttage statt deren 20. Die höchste Temperatur des Monats am 15. Januar mit einheitlichen 13 Grad, die kühlste Nacht mit minus 5 bis minus 6 Grad am 2. bzw. 24. Januar. Schnee und Ähnliches Fehlanzeige, wenn von zwei Meldungen über Graupel/Schneeschauer aus Ateritz abgesehen wird. 12 Tage mit meßbarem Niederschlag. Die Sonnenscheindauer in Wittenberg mit 64 Stunden deutlich über der Norm (133 Prozent).
Entgegen anderslautenden Behauptungen aus dem Osten des Landkreises Wittenberg kann für 2019 NICHT von einem Dürrejahr gesprochen werden. Deutschlandweit sind nach Angaben des DWD 730 Liter/m² gefallen, das entspricht 93 Prozent des langjährigen Mittels. Für den Landkreis Wittenberg ergibt sich eine mittlere Jahressumme von knapp 480 Litern/m² gleich 85 Prozent des gleichen Zeitraumes.
In der Vegetationsperiode 2019 sind in Annaburg an zwei voneinander unabhängigen Beobachtern und Standorten von März bis Oktober 381 bzw. 364 Liter/m² gemessen worden; die Differenz zu den Angaben des Betreuungsforstamtes Annaburg (MZ 11./12.Januar 2020) beträgt 100 bzw. 84 Liter/m². Dass die Defizite des Vorjahres bei den Niederschlagsmengen im Jahre 2019 längst nicht ausgeglichen sind, ist unbestritten, ebenso wie die Tatsache, daß im April, Mai, und August das wenigste Wasser vom Himmel gekommen ist. ak 05.02.2020