Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Juli 2020
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes fiel der Juli 2020 mit einer Niederschlagssumme von ca. 50 mm (65 Prozent des langjährigen Mittels) bundesweit zu trocken aus. Dabei sind große lokale und regionale Unterschiede festgestellt worden. Im Saarland sind nur 24 Prozent zusammengekommen, in den Berchtesgadener Alpen sind 240 mm gefallen.
Obwohl der Landkreis Wittenberg im Einfluss von kühlerer Luft lag und wechselhaftes Wetter überwog, ist bei einer mittleren Niederschlagsmenge von knapp 36 Litern/m² (=73%) die Trockenheit nicht zu übersehen. Für Wittenberg ist eine Potentielle Verdunstung von fast 130 mm errechnet worden, das heißt, die Klimatische Wasserbilanz im Juli 2020 betrug minus 89 Liter/m². Dementsprechend sieht die Bodenfeuchte aus: Bis 22 cm Tiefe Null, bis 30 cm 10 bis max. 30 Prozent der nutzbaren Feldkapazität…
Für den Landkreis war der Juli bei einer monatlichen Mitteltemperatur von 18,7°C nur 0,4 Grad wärmer, damit geringfügig wärmer als im Referenzzeitraum 1961 – 1990. Und der erste „normale“ Juli seit 2012. Bei fast allen Vorgängern (außer 2017) waren die Abweichungen deutlich höher, zwischen 1,9 Grad im Jahre 2016, 2018 betrug der Überschuss 4,0 Grad.
Wechselhaftes Wetter bestimmte den gesamten Zeitraum. Kurzen warmen Phasen am Monatsanfang folgten kühle Tagen bis über die Monatsmitte, am12. und 13. Juli die kühlste Nacht des Monats. Auf 5 Grad in Jessen bis 8 Grad in Wittenberg fiel die Temperatur, um 6 Tage später, am 19. Juli auf etwas über 30 Grad zu steigen. Zu Beginn der letzten Dekade wieder kurzzeitige leichte Abkühlung, die restlichen Tage wechselhaft.
Wenn auch die mittlere Niederschlagsmenge von 36 Litern/m² (73%) fast Normalität suggeriert, die im Juli gemessenen Summen waren zeitlich wie räumlich sehr ungleich verteilt. Während in der ersten und zweiten Dekade im Mittel der 24 Beobachtungen jeweils 13 Liter/m² gefallen sind, kamen im letzten Monatsdrittel nur noch 9 Liter/m² in den Messgefäßen an.
Die höchsten Niederschlagsmengen sind am 15. und 26. Juli festgestellt worden, in Oranienbaum sind am 26. stolze 20 mm gefallen. Die höchste Monatssumme hat Zahna-Nord mit 50 Litern/m² gemeldet, nur 21 Liter/m² im ganzen Monat sind in Wartenburg gefallen. Die Sonnenscheindauer von 237 Stunden (110 Prozent) in Teuchel ist als normal zu bewerten.