Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Dezember 2020
zwischen Flämingrand und Dübener Heide
Zu warm und etwas zu sonnenscheinreich und zu wenig Niederschlag, so einfach ist die Bilanz des Dezember 2020. Obwohl der Monat mit vielen Tiefdruckgebieten aufwartete, sind bei 16 Tagen mit messbarem Niederschlag im Flächenmittel des Landkreises ganze wenige 50 Prozent der langjährig zu erwartenden Summe von 52 Litern auf den Quadratmeter gemessen worden.
Der Monat begann kalt, Hoffnungen auf einen zeitigen Wintereinbruch wie vor exakt 10 Jahren wurden nicht erfüllt, wenn auch bereits am 2.12. die niedrigsten Temperaturen des Monats festgestellt wurden. Auf minus 3 bis minus 4 Grad sind zwischen Jessen und Wittenberg sind die Thermometer herunter gegangen, 5 cm über dem Erdboden sind in Jessen weniger als minus 7 Grad gemessen worden. Der Mittelwert aller Maxima betrug in diesem Monat 6 Grad, normal wären 3,1 Grad gewesen. Fünf Frosttage brachte die erste Dekade, das zweite Monatsdrittel nur noch deren zwei, die auch deutlich wärmer war (0,7 Grad 1. Dekade; 3,3 Grad die zweite und dritte Dekade.) Kaum Niederschlag in den ersten 10 Tagen, keine 3 Liter in der Fläche des Kreises. Die Regenbilanz zwischen dem 11. und 20. Dezember sieht nur geringfügig besser aus; etwas mehr als 7 Liter waren zu notieren.
Ziemlich pünktlich kurz vor Weihnachten kam das obligate Weihnachtstauwetter, wenn es denn was zum Tauen gegeben hätte. Am 22. wurden sehr einheitlich von den temperaturaufschreibenden Hobbyfröschen Maxima zwischen 14 und fast 15 Grad notiert, fast so heftig wie am 26.12.2015 (Wittenberg 15,0 °C). Etwas erfreulicher die Niederschlagsbilanz im letzten Drittel; 16 Liter auf den Quadratmeter sind in den Regenmessern gelandet, dennoch: Zu wenig.
Die Bilanz für den Dezember 2020: Mit einer Monatsmitteltemperatur von 3,0 in Jessen bis 3,3 Grad in Wittenberg mitsamt den dazwischen messenden Beobachtern von Annaburg, Pretzsch und Mühlanger lag diese Temperatur um 2,0 bis 2,5 Grad über dem Mittel der Referenzperiode von 1961 bis 1990. Diese ist mit dem Dezember zu Ende gegangen, ab dem 1.1.2021 gelten neue Normwerte.
Der Monat brachte 12 (Wittenberg) bis 15 (Jessen) Frosttage, ein einziger Eistag (Max.< 0,0 °C) wurde in Annaburg registriert, normal wären 7 Eistage gewesen.
Die Sonne war im Dezember besonders großzügig, mit 46 Stunden in Mühlanger und 54 Stunden in Wittenberg wurden 120 bzw. 140 Prozent des normalen Wertes erreicht.
Die Niederschlagsbilanz war nicht gar so erfreulich. Mit 26 Litern auf den Quadratmeter mussten sich die Beobachter abfinden, zu erwarten sind für den ersten Wintermonat 52 Liter an 19 Tagen, dabei hätten auch 9 Tage mit einer Schneedecke dabei sein dürfen… Die normale Kältesumme, (Summe der negativen Tagesmitteltemperaturen) hätte 48 Grad betragen sollen, erreicht wurden dürftige 2 Grad in Wittenberg, 4 Grad in Pretzsch, 3 Grad in Jessen. Ein richtiger Winter sieht anders aus.