Monatsbericht der Wetterstation Mühlanger für Januar 2021
Zwischen Flämingrand und Dübener Heide
War vor allem: Nass. Gut 55 Liter sind im Landkreis im Mittel von 24 Beobachtungen festgestellt worden. Gewiss kein überwältigender Rekord, dennoch sehr erfreulich, zumal November und Dezember 2020 mit ihren dürftigen Niederschlagsmengen enttäuscht hatte. Die 141 Prozent zum langjährigen Mittel der Jahre 1961 – 1990 (123 Prozent im Zeitraum 1991 – 2020) sind fast identisch mit den Mengen, die seit 1991 im Januar 1998, 2003, 2017 und 2018 gemessen wurden. 22 Tage mit messbarem Niederschlag sind im Januar 2021 beobachtet worden, an 11 bis 14 Tagen war Schnee mit von der Partie, welcher 6 (Wittenberg) bis 16 Tage (Jessen) für eine meist dünne Schneedecke sorgte, am 30. Januar wurde eine Schneehöhe von 7 Zentimetern in Wittenberg, von 10 Zentimetern in Straach und 7 bis 8 Zentimetern in Ateritz und Jüdenberg gemessen. Im Ergebnis der gefallenen Wassermengen hat sich die Bodenfeuchte im Landkreis bis 60 cm Tiefe unter Gras deutlich verbessert, auch im Osten des Landkreises liegt die nutzbare Feldkapazität bei 100 Prozent in 60 cm Tiefe (Anfang Februar); in tieferen Bodenschichten besteht immer noch ein großes Defizit. Die größten Wassermengen sind in Straach, Zahna Nord, Abtsdorf, Eutzsch, Seegrehna und Seyda, Schmiedeberg, Ateritz, Pretzsch und Annaburg mit 68 bis 70 Litern auf den Quadratmeter gemessen worden, Wartenburg, Zalmsdorf und Jessen Ost haben nur 48 bis 49 Liter erhalten.
Auffällig im Januar 2021 die geringe Sonnenscheindauer von rund 30 Stunden, so wenig wie im Januar 1994.
Die Temperaturen wie gewohnt, bei allem Auf und Ab, zu hoch, trotz 21 Frost- und 3 Eistagen. Der wärmste Tag mit über 13 Grad in Pretzsch, Annaburg, Jessen und Wittenberg am 21. Januar, die kälteste Nacht mit fast minus 13 Grad in Pretzsch und Mühlanger wurde am 31. Januar beobachtet.
Das Monatsmittel der Temperatur lag zwischen 0,3 Grad in Jessen und 0,6 Grad in Mühlanger, der Temperaturüberschuss belief sich auf 0,7 Grad in Jessen und 1,4 Grad in der Elbaue. Damit war der Monat nach den bis Ende 2020 gültigen Normwerten etwas zu warm. Werden die Normwerte der Referenzperiode 1991 bis 2020 zugrunde gelegt, war der Januar 2021 0,2 Grad kühler als normal.
Ein weiteres Maß für die Qualität eines Wintermonats ist die Kältesumme, die Summe der negativen Tagesmitteltemperaturen. Für den Januar wären 69 Grad (1961-1990) bzw. 50 Grad (1991-2020) wünschenswert, 2021 hat es nur für dürftige 25 Grad gereicht, der Dezember 2020 brachte 2 Grad, normal wären 48 Grad gewesen.
Ein für den Winter eher ungewöhnliches Ereignis: Das Gewitter am 13. Januar. „Das Tiefdruckgebiet DIMITRIOS brachte mit seiner Kaltfront vom Norden Deutschlands bis in die Mitte Gewitter, der mancherorts als Regen fallende Niederschlag ging in Sekunden in Schnee über, der kurzzeitig verbreitet eine weiße Szenerie nach sich zog“.(Berliner Wetterkarte) Das Gewitter zog von ca. 19:05 Uhr bis 19:35 Uhr über den Landkreis und wurde von den Beobachtern in Zahna, Zalmsdorf, in der Gagfah Wittenberg, Schmiedeberg, Ateritz, Pretzsch, Jüdenberg und Gräfenhainichen beobachtet und registriert.